Sydney Opera House
Zugegeben: Ich bin gar kein Opernfan. Ich war in meinem Leben vielleicht fünf Mal in der Oper: in der Berliner Staatsoper, der Deutschen Oper, in der Semperoper in Dresden und in der Scala in Mailand. Und nun auch in Sydney.
Wobei mich die Architektur und die Atmosphäre im Inneren immer mehr interessiert haben als die Aufführungen an sich. Daher habe ich auch in Sydney erstmal eine Guided Opera Tour gebucht.
Architektonisches Neuland
Das Sydney Opera House ist eines der markantesten und berühmtesten Gebäude des 20. Jahrhunderts und das Wahrzeichen von Sydney bzw. ganz Australien. Der Bau in den 60er Jahren erinnert allerdings stark anSkandal-Bauprojekte der Gegenwart.
Die 1955 ins Leben gerufene Ausschreibung gewann der dänische Architekt Jørn Utzon, der auch mit der Ausführung beauftragt wurde. Die besondere Form des Daches stellte architektonisches Neuland dar und war nur schwer zu berechnen. Die komplexe Geometrie wurde in sechs Jahren über zwölfmal neu entworfen. Es waren 44 Zeichner damit beschäftigt, mehr als 1700 Pläne der Dachkonstruktion zu erstellen.
Utzon musste mit den Bauarbeiten beginnen, bevor alle technischen Probleme gelöst waren. Daher waren weder eine genaue Kostenberechnung noch eine realistische Planung der Bauzeit möglich.
Die stetig steigenden Baukosten und künstlerische Differenzen führten zum Zerwürfnis zwischen der federführenden Regierung und dem Architekten. 1966 wurden Utzon die Gelder gesperrt und er verließ Australien. Stattdessen wurde eine Gruppe junger australischer Architekten mit der kostengünstigen Fertigstellung der Innenräume beauftragt, was zu anhaltender Kritik am Interieur und der Akustik führte.
Mit 10 Jahren Verspätung wurde das ikonische Opernhaus 1973 von Queen Elisabeth II. eröffnet. Der ursprünglich angesetzte Baupreis wurde um das Fünfzehnfache überzogen und die Fertigstellung konnte nur mit Hilfe einer eigens dafür ins Leben gerufenen Lotterie realisiert werden.
Amadeus
Das alles klang so spannend, dass ich mir eine für den 27. Dezember angesetzte Premiere, für die genau noch eine Handvoll Einzelkarten verfügbar war, dann doch nicht entgehen lassen wollte.
Amadeus: eine Contemporary Art Produktion, die das Leben von Salieri und Mozart neu interpretiert.