Fraser Island: ein bisschen Jurassic Park
Fraser Island ist die größte Sandinsel der Welt mit einer Länge von 123 Kilometern und heißt eigentlich inzwischen: K´gari. Die Insel ist ein abgeriegeltes Gebiet mit einem eingezäunten Resort und es herrschen strenge Vorschriften.
Der Sonnenuntergang abends am Pier: einer der seltenen Sundowner an der Ostküste!
Ein bisschen wie Jurassic Park
Mit einer Fähre gehts auf die Insel. Dort werden wir von einem kleinen Zug abgeholt, der uns zum Resort bringt. Alles super durchorganisiert und gemacht für Horden Touristen, die dieses geschützte Paradies erkunden oder einfach nur anschauen wollen.
Das ist wohl das allgemeine Schicksal der letzten Paradiese unserer Welt: wir Menschen machen kaputt, was uns fasziniert. Wir suchen das einsame und machen es zum Massen-Anziehungspunkt. Instagram und Co. befeuern das nur noch um so mehr.
Für den Umgang mit den Dingos gibt es ganze Plakatwände. Es kommt wohl jedes Jahr wieder zu schlimmen Vorfällen mit kleinen Kindern. 250 der wilden Hunde leben aktuell dort. Es ist ihr natürlicher Lebensraum, in dem zunehmend Menschen mit 4WD fähigen Autos unterwegs sind, um dort zu baden und zu campen.
Mit 4WD und 80 Sachen über den Strand
Wir fahren einen ganzen Tag mit einem großen Bus mit Allradantrieb quer über die Insel. Steile und ungängige Wege, bergauf, bergab, tiefer Sand und enge Kurven. Hätte mir vorher jemand erzählt, dass so ein großer Bus das schafft, hätte ich ihn ausgelacht. Unglaublich!
Aber unser Fahrer weiß, was er tut. Ein echter Aussie-Ranger, der uns mit hoher Geschwindigkeit und unglaublicher Geschicklichkeit über die Insel fährt. Und gleichzeitig ununterbrochen (wir waren 8 Stunden unterwegs!) spannende Geschichten und Wissenswertes über Fraser Island erzählt.
Leider verstehe ich so gut wie gar nichts 🤷♀️ Keine Chance. Auch meine Sitznachbarin, eine Britin, versteht nicht viel, übersetzt mir aber ein bisschen was ins Englische. Den Rest werde ich googeln.
Im Bus werden wir ordentlich durchgerüttelt und schnallen uns wirklich alle freiwillig an. Die Apple Watch erkennt das ganze als Training und zählt im über den Tag 18.000 Schritte. 😅 Hach... waren wir fleißig! Und das obwohl wir den ganzen Tag eigentlich nur im Bus gesessen haben.
So schön die Strände auch sind, baden darf man hier nicht: angeblich zu viele Haie und die giftigen Würfelquallen machen das Wasser zu gefährlich. Dafür gibt es etliche Creeks und Seen im Inneren. Wir waren gleich morgens um 10:00 am Lake McKenzie.
Klares Wasser und mineralhaltiger Sand machen das Bad in dem wunderschönen See zu einem wahren Beauty-Elixier. Wir setzen uns in das flache Wasser am Ufer und peelen unsere Haut. Nicht unbedingt sehr clever hinsichtlich der starken Sonne, aber die Haut fühlt sich danach einfach unfassbar zart und weich an. Ich hab zumindest Knie, Ellenbogen und Füße mal gescrubbt. Wenns schee macht 😅
Von natürlichem Camouflage zum 75 Mile Beach
Der Wald ist tatsächlich - bis auf die vorgegebenen Wege - ziemlich unberührt und offenbart tolle Trails. Es gibt viele empfohlene Routen, die längste geht über 74 Kilometer von Nord nach Süd.
Das zur Sehenswürdigkeit erklärte Schiffswrack "Maheno" war einst ein tasmanisches Kreuzfahrtschiff, das im 1. Weltkrieg als neuseeländisches Krankenhausschiff diente.
Australien im 2. Weltkrieg
Auf Fraser Island war im zweiten Weltkrieg die Fraser Commando School stationiert: ein Trainingslager, in dem Kommandos für Missionen im südostasiatischen Dschungel vorbereitet wurden. Handverlesene Soldaten wurden in der berüchtigten Z Special Unit darauf trainiert, verdeckt hinter den feindlichen Linien zu operieren und Guerillakriege zu organisieren. Die Operationen war so geheim, dass erst 1980 darüber offiziell kommuniziert und den Truppen gedankt wurde.
Überhaupt spielte Australien eine nicht unwesentliche Rolle im 2. Weltkrieg - was mir ehrlich gesagt so gar nicht bewusst war. Die Häfen in Brisbane, Townsville und Cairns waren bedeutende Marinestützpunkte und unterstützen den Feldzug der Alliierten im Südwestpazifik maßgeblich. Die australischen Streitkräfte führten fortlaufende Offensivoperationen gegen die japanischen Truppen durch